Die Begrüßung
"Swadee-ka" sagt die Frau in Thailand,
"Swadee-kap" sagt der Mann in Thailand.
Das bedeutet auf Deutsch: "Guten Tag"/"Willkommen".
Die Handhaltung bedeutet nicht "beten", wie in der
christlichen Religion, sondern entspricht dem hiesigen
"Handgeben".
"Auf Wiedersehen":
"Lagon-ka" sagt die Frau in Thailand,
"Lagon-kap" sagt der Mann in Thailand.
Die 3 großen Philosophen
Auswahl einiger Weisheiten
von Buddha, Konfuzius und Laotse
Buddha (Siddarta Gautama):
- Glaubt den Schriften nicht, glaubt den Lehrern nicht, glaubt auch mir nicht.
Glaubt nur das, was ihr selbst sorgfältig geprüft und als euch selbst und zum
Wohle dienend anerkannt habt.
- Wenn deine Einsicht meiner Lehre widerspricht, so sollst du deiner Einsicht
folgen.
- Wer wandernd nicht Gefährten trifft, die besser oder doch ihm gleich,
zieh einsam fest die Straße fort - Gemeinschaft gibt´s mit Toren nicht !
- Der Geist ist Alles. Was du denkst, das wirst du !
- Das Geheimnis des außerordentlichen Menschen ist in den meisten Fällen
nichts als Konsequenz.
- Ein Mensch der wenig lernt, trottet wie ein Ochse durch das Leben:
An Fleisch nimmt er ständig zu, an Geist nicht.
- So wie der Acker verdorben wird durch Unkraut,
wird der Mensch verdorben durch seine Gier.
- Es nützt nichts, nur ein guter Mensch zu sein, wenn man nichts tut.
- Niemand rettet uns, außer wir selbst. Niemand kann und darf das. Wir
müssen selbst unseren Weg gehen. Die Hilfe sitzt am Ende des eigenen
Armes.
- Der Zimmermann bearbeitet das Holz. Der Schütze krümmt seinen Bogen.
Der Weise formt sich selbst.
- Fehlt der Eifer, schwindet die Weisheit !
- Der Böse, der den Tugendhaften schmäht, gleicht dem Menschen, der
seinen Blick nach oben richtet und den Himmel anspuckt.
Sein Speichel beschmutzt nicht den Himmel, sondern fällt wieder herab
und beschmutzt ihn selbst.
- Vergelte Böses durch Gutes. Den Geizigen überwinde durch Gaben, durch
Wahrheit den Lügner.
- Wer sich selbst überwindet, ist ein größerer Held, als wer auf dem
Schlachtfeld tausend mal tausend Feinde besiegt.
- Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen. Kannst du es nicht lösen,
dann mache kein Problem daraus.
Konfuzius (Kong Qiu):
- In der Ruhe liegt die Kraft !
- Habe keine Freunde, die dir nicht gleich sind.
- Wähle einen Beruf, den du liebst - und du brauchst keinen Tag
in deinem Leben mehr zu arbeiten.
- Es ist keine Schande zu fallen, nur liegen bleiben und nicht
aufzustehen.
- Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen
zweiten.
- Der Mensch hat dreierlei Wege, klug zu werden: Durch Nachdenken, das
ist der edelste. Durch Nachahmen, das ist der einfachste. Durch Erfahrung,
das ist der bitterste.
- Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel.
- Es genügt nicht, zum Fluß zu kommen, mit dem Wunsch Fische zu fangen,
man muß auch ein Netz dabei haben.
- Bist du arm, aber gesund, so bist du ein halber Reicher.
- Das Gesicht eines Menschen erkennst du bei Licht, seinen Charakter im
Dunkeln !
- Der Blick auf die kleinen Vorteile macht große Leistungen unmöglich.
- Der Edle geht gegen die eigenen Fehler an, nicht gegen die Fehler der
anderen !
- Der Edle strebt nach Harmonie, der Gemeine nach Gleichheit.
- Der Edle verlangt alles von sich selbst, der Primitive stellt nur Forderungen
an andere.
- Der Mensch der den Berg abtrug war der selbe, der zunächst anfing, kleine
Steine abzutragen.
- Der Narr tut, was er nicht lassen kann. Der Weise läßt, was er nicht tun
kann.
- Du kannst den Hahn zwar einsperren, aber die Sonne geht trotzdem auf.
- Ein wahrhaft großer Mensch verliert nie die Einfachheit eines Kindes.
- Auch wer langsam geht, erreicht sein Ziel, solange er nicht stehen bleibt.
- Um an die Quelle zu gelangen, muß man gegen den Strom schwimmen.
- Schmiede mit Menschen, die nicht auf dem selben Weg wandeln wie du,
keine gemeinsamen Pläne.
- Wenn du einen weisen Mann erblickst, versuche ihm nachzueifern. Wenn
du einen Toren erblickst, prüfe dich selbst !
- Wahres Wissen ist: zu wissen, was man weiß und zu wissen, was man nicht
weiß.
Laotse (Laozi):
- Dreißig Speichen treffen die Nabe,
die Leere dazwischen macht das Rad.
Lehm formt der Töpfer zu Gefäßen,
die Leere darinnen macht das Gefäß.
Fenster und Türen bricht man in Mauern,
die Leere dahinter macht die Behausung.
Das Sichtbare bildet die Form eines Werkes,
das Nicht-Sichtbare macht seinen Wert aus.
- Andere zu erkennen ist Weisheit. Sich selber zu erkennen ist Erleuchtung.
- Das weiche Wasser in Bewegung, mit der Zeit den harten Stein besiegt.
Du verstehst: das Harte unterliegt.
- Beginnen können ist Stärke, vollenden können ist Kraft.
- Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten kleinen Schritt.
- Je mehr Verbote und Beschränkungen das Reich hat, umso mehr verarmt
das Volk.
- Was die Raupe "Ende der Welt" nennt, nennt der "Rest der Welt"
Schmetterling.
- Wahre Worte sind nicht immer angenehm, angenehme Worte nicht immer
wahr!
- Genug zu haben ist Glück. Überfluß zu haben ist unheilvoll. Das gilt für alle
Dinge, besonders auch für Geld.
- Das Volk hungert, wenn die Herren zu viel Steuern verzehren.
- Das Böse lebt nicht in der Welt der Menschen, es lebt im Menschen.
- Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für
das, was man nicht tut.
- Wer andere beherrscht, ist stark. Wer sich selber beherrscht, ist mächtig.
- Wenn du dafür sorgst, daß das Volk ohne Wissen und Wunsch sei, dann
sorge auch dafür, daß die Wissenden nicht zu handeln wagen!
- Bleibst du geduldig im Augenblick des Zornes, kannst du dir 100 Tage
Kummer ersparen.
- Der Edle achtet auch das Wort eines einfachen Mannes.
- Der Tugendhafte ist nicht sprachgewandt, der Sprachgewandte ist nicht
tugendhaft.
- Die Wahrheit kommt mit wenigen Worten aus.
- Ein Land regiert man nach Regel und Maß. Krieg führt man ohne Regel mit
List.
- Gewalt zerbricht an sich selbst.
- Gibst du einem Menschen einen Fisch, hat er für einen Tag zu essen.
Bringst du ihm das Fischen bei, wird er nie wieder hungern.
- Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich.
Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos.
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart.
Erziehung ohne Liebe macht gerissen.
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch.
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich.
Sachkenntnis ohne Liebe macht rechthaberisch.
Macht ohne Liebe macht gewalttätig.
Ehre ohne Liebe macht hochmütig.
Besitz ohne Liebe macht geizig.
Glaube ohne Liebe macht fanatisch.
- Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.
Die Legende von der Entstehung des Buches
"Tao Te King"
auf dem Weg des Laotse in die Emigration
Als er Siebzig war und war gebrechlich,
drängte es den Lehrer doch nach Ruh.
Denn die Güte war im Lande wieder einmal schwächlich
und die Bosheit nahm an Kräften wieder einmal zu.
Und er gürtete die Schuh.
Und er packte ein, was er so brauchte:
wenig. Doch es wurde dies und das.
So die Pfeife, die er abends immer rauchte
und das Büchlein, das er immer las.
Weißbrot nach dem Augenmaß.
Freute sich des Tals noch einmal und vergaß es
als er ins Gebirg den Weg einschlug
und sein Ochse freute sich des frischen Grases
kauend, während er den Alten trug.
Denn dem ging es schnell genug.
Doch am vierten Tag im Felsgesteine
hat ein Zöllner ihm den Weg verwehrt:
„Kostbarkeiten zu verzollen?“ - „Keine!“
Und der Knabe, der den Ochsen führte, sprach: "Er hat gelehrt!“
Und so war auch das erklärt.
Doch der Mann in einer heitren Regung
fragte noch: „Hat er was rausgekriegt?“
Sprach der Knabe: „Daß das weiche Wasser in Bewegung
mit der Zeit den harten Stein besiegt.
Du verstehst, das Harte unterliegt.“
Daß er nicht das letzte Tageslicht verlöre
trieb der Knabe nun den Ochsen an.
Und die drei verschwanden schon um eine schwarze Föhre,
da kam plötzlich Fahrt in unsern Mann
und er schrie: „He, du! Halt an!
Was ist das mit diesem Wasser, Alter?“
Hielt der Alte: „Interessiert es dich?“
Sprach der Mann: „Ich bin nur Zollverwalter,
doch wer wen besiegt, das interessiert auch mich.
Wenn du's weißt, dann sprich!
"Schreib mir's auf! Diktier es diesem Kinde!
So was nimmt man doch nicht mit sich fort.
Da gibt's doch Papier bei uns und Tinte
und ein Nachtmahl gibt es auch: ich wohne dort.
Nun, ist das ein Wort?“
Über seine Schulter sah der Alte
Auf den Mann: Flickenjoppe. Keine Schuh.
Und die Stirne: Falte neben Falte.
Ach, kein Sieger trat da auf ihn zu.
Und er murmelte: „Auch du?"
Eine höfliche Bitte abzuschlagen
war der Alte, wie es schien, zu alt.
Denn er sagte laut: „Die etwas fragen, die verdienen eine Antwort!“
Sprach der Knabe: „Es wird auch schon kalt!“
„Gut, ein kleiner Aufenthalt!"
Und von seinem Ochsen stieg der Weise.
Sieben Tage schrieben sie zu zweit.
Und der Zöllner brachte Essen (und er fluchte nur noch leise
mit den Schmugglern in der ganzen Zeit).
Und dann war's soweit.
Und dem Zöllner händigte der Knabe
eines Morgens einundachtzig Sprüche ein.
Und mit Dank für eine kleine Reisegabe
bogen sie um jene Föhre ins Gestein.
Sagt jetzt: kann man denn höflicher sein?
Aber rühmen wir nicht nur den Weisen
dessen Name auf dem Buche prangt!
Denn man muß dem Weisen seine Weisheit erst entreißen.
Darum sei der Zöllner auch bedankt:
Er hat sie ihm abverlangt.
Kultur- und Naturschätze Thailands: